Ep. 97 - Quality Management (2)
- norbertaeppli
- 9. Apr. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Juni 2023
Hallo zusammen
Heute wieder etwas treu dem Monatsthema Quality Managment / CIRS.
Und zwar einerseits die Zusammenfassung der letzten Wochenfortbildung am 5.4, an welcher der Chef etwas über Zwischenfälle und deren Management erzählt hat und nochmals eine Repetition bezüglich postoperativer Verlegung auf Station.
Grob zusammengefasst: Das was man unbedingt nicht machen sollte ist die Kommunikation mit dem Patienten nicht zu suchen. Den Zwischenfall (sei es ein Zahnschaden oder etwas Anderes) zu verschweigen ist keine Option. Ansonsten haben wir besprochen:
Insgesamt sehr wenig Zwischenfälle
Zahnschäden am häufigsten -> Patienten müssen sich bei einem Zahnarzt vorstellen für eine fachärtzliche Einschätzung
am häufigsten sind die Backenzähne und nicht die vorderen Schneidezähne betroffen
es ist wichtig bereits bei der Prämedikation den Zahnstatus zu dokumentieren und bei der Aufklärung den Zahnschaden zumindest unterstreichen/anzukreuzen
Bezüglich der postoperativen Verlegung direkt auf Station, mit der Absicht die Sensibilisierung in diese Richtung zu fördern, damit kein Zwischenfall entsteht. (schon mal am 2. Januar angegsprochen):
Das postoperative Verlegen direkt auf Station (im Dienst und am Wochenende) ist theoretisch möglich. Hin und wieder verlegen wir Patienten nach dem Ausleiten mehr oder weniger direkt auf Station. In der Regel sind dies eher ASA1/2 Patienten mit eher einem kleinen stattgefundenem Eingriff. Dies gelingt eigentlich immer ohne Komplikationen, jedoch lohnt es sich ein bisschen über den Tellerrand zu denken:
Die Überwachung auf Station kann u.U sehr limitiert sein je nach Personalbestand und Aufwand der restlichen Patienten. Zudem haben die Stationspflege eine limitierte Ausbildung in der Betreuung von AWR-Patienten.
Eine Verkettung von kleinen Einzelfehler kann eine grosse Auswirkung haben.
z.B. kann in der Nacht nach Mo-Gabe auf Station in einem dunklen und stillem Patientenzimmer unter der warmen Decke die Atmung (zu) gemütlich/träge werden und der Patient gerät in eine Hypopnoe/Apnoe. Wenn dann gleichzeitig aus irgendeinem Grund die O2-Brille nicht mehr richtig liegt und der Alarm des Überwachungsgerät nicht gehört wird (Pflege bei einem anderen Problem beschäftigt), dann kann das desaströse Folgen haben.
In der Regel greift irgendein Sicherheitsmechanismus vorher, aber ganz unmöglich ist dieses Szenario nicht.
Es ist deshalb sehr empfehlenswert im Dienst die Patienten (je nach Alter/Komorbidität/OP/letzte Opiatgabe/Wachheit) nach dem Ausleiten nicht sofort zu verlegen, sondern noch ein bisschen zu hüten (ich glaube eine grosse Mehrheit von uns macht das so). Ganz gut geht das auch in der Nachbarseinleitung während der nächste Patient nach einer gewissen Zeit in Empfang genommen wird. Die noch elegantere Version ist das Verlegen auf die IPS als AWR-Patient, was je nach Arbeitsbelastung auf der IPS präferentiell angestrebt werden soll. Lieber einmal zu viel als zu wenig, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist (immer noch besser als direkt auf Station).
In diesem Sinne
weiterhin schöne Ostern und bis auf ein ander Mal :-)
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