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Ep. 9 - Top of the Tops: Erhöhtes CO2

Hallo zusammen

Heute machen wir weiter mit der Top of the Tops Serie und zwar mit der nicht allzu seltenen Situation von einem erhöhten CO2 intraoperativ. Die typische OP dafür wäre zum Beispiel ein COPD-Patient mit Pneumoperitoneum und Trendelenburglagerung wie das bei einer lap. Hernien-OP der Fall ist.

Der CO2-Anstieg ist vorprogrammiert und multifaktoriell (CO2-Insufflation, anspruchsvolle Beatmungsituation bei COPD, Kopf-tief Lagerung und intraabdominaler Druck erschweren die Lungenausdehnung)

Deshalb vor und bei Schnitt darauf achten, dass man schon das CO2 tiefnormal hält solange die ungünstigen Bedingungen noch nicht eingetreten sind.

Sollte trotzdem eine Hyperkapnie eintreten, kann folgendes Management in Erwägung gezogen werden.

Ziel ist es das Minutenvolumen zu erhöhen mit zwei unterschiedlichen Massnahmen (Tidals+Af)

Tidals erhöhen

  • Allgmeine Massnahmen

    • Ausreichende Relaxation/Narkosetiefe

    • Falls Trendelenburg-Lagerung -> Reduktion des Winkels

    • Falls Pneumoperitoneum

      • Reduktion CO2-Druck

      • Im Extremfall -> Konversion auf offene Chirurgie

  • Massnahmen am Respi

    • Pressure Control Ventilation (da geringerer max Druck, siehe Grafik)



  • P insp erhöhen falls noch nicht zu hoch

    • Falls (zu) hoch: P insp lassen und Erhöhung von T insp (sofern kein Autopeep generiert wird)

    • Reduktion von Af


Af erhöhen sofern Tidals io und genug Zeit für Exspiration vorhanden ist (auf Flowkurve achten) Der Gedanke die Exspirationszeit zu verlängern um mehr CO2 abatmen zu können ist zwar nachvollziehbar aber schlussendlich klaut ihr dadurch der Inspiration mehr Zeit und dadurch sinkt das Tidal (oder der P insp steigt) und daraus folgend sinkt das AMV... Weitere Gründe, welche zu einer intraoperativen Hyperkapnie führen können:

  • Reperfusion der Peripherie nach Aufmachen der Blutsperre oder der Aortenklemme

  • Totraumventilation (etCO2 unverändert aber pCO2 erhöht)

  • Gabe von Natrium-Bikarbonat

  • Saturierter Atemkalk

  • Maligne Hyperthermie oder neuroleptisches Syndrom


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