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Ep. 80 - Repetition 3

Hallo zusammen

Heute der dritte Teil der Repetitionserie und zwar mit folgenden Themen

Einfluss der Beatmung auf die Hämodynamik

Eine spannende Grafik, welche es sich lohnt zu verstehen.



Tranexamsäure

Ein immer wiederkehrendes Thema und die Indikation wird zum Teil von unterschiedlichen Akteuren im Gesundheitswesen fast inflationär gestellt. Justin Morgenstern von first10EM hat das Thema sehr ausführlich in diversen Beiträgen kritisch beleuchtet.


TXA bei Trauma -> CRASH-2: Reduktion von all-cause Mortalität (NNT von 67) jedoch ohne Veränderung von Transfusionsbedarf, Blutverlust und OP-Bedarf, was ein paar Fragen aufwirft. Insgesamt eine qualitativ sehr gute Studie, wenn auch die Studienpopulation nicht unseren Bedingungen entspriche (<2% der Patienten wurden in Einrichtungen behandelt, welche raschen Zugang zu ECs und chir. Interventionen haben).


TXA bei SHT -> CRASH-3: Kein Unterschied in Mortalität und neurlog. Outcome. Subgruppenanalyse: leichtes bis mittleres SHT mit Mortalitätsreduktion bei head injury related death


TXA in der Chirurgie: z.T weniger EC-Bedarf ohne Einfluss auf Mortalität. Zum Teil erhöhtes Risiko für thromboembolisches Ereignis.


TXA bei GI-Blutungen -> HALT-IT Trial: kein Vorteil, im Gegenteil: Geringe Tendenz für vermehrt thromboembolische Ereignisse.


TXA bei postpartaler Blutung -> WOMEN: All-cause Mortalität unverändert, jedoch death due to bleeding verringert. Jedoch kein Unterschied in Blutverlust/EC-Bedarf (?). Für weitere Gedanken: https://first10em.com/3-misunderstandings-about-woman-txa-in-postpartum-hemorrhage/


TXA für nichttraumatische intracerebrale Blutungen -> TICH-2: geringeres Hämatomvolumen aber der Rest (die wichtigen Sachen) bleibt unverändert.


TXA für Epistaxis -> NoPAC: Kein Vorteil


Timing: Soll in den ersten 3h verabreicht werden. Danach scheint es in gewissen Studien einen Mortalitätsanstieg (?) zu generieren (CRASH-2)


Schlusswort: TXA ist keine magic bullet, die Datenlage scheint praktisch keinen Mortalitätsbenefit zu zeigen (ausser CRASH-2). Ein Routinegebrauch scheint nicht empfohlen zu sein.



Grobzusammen gefasst:

  1. Erkennen:

    1. 3 wichtige Fragen (damit werden ca. 90% der Patienten erkannt)

      1. Schmerzqualität / Schmerzausstrahlung / Wie stark war der Schmerz zu Beginn?

    2. Thoraxschmerz plus 1 Symptom, welches initial zum Teil unpassend in der Thoraxschmerzanamnese wirkt (Stroke-Symptomatik, Parästhesie, Beinischämie)

    3. Symptom(e) plus Thoraxschmerz. Man muss gezielt nach Thoraxschmerz in der Anamnese fragen (insbesondere bei jeder neurologischen Symptomatik)

  2. Analgesie (Fentanyl-Boli) um Sympathikus zu plätten und damit auch eine bestehende Hypertonie zu senken. Deshalb mit Antihypertonika eher zuwarten solange noch relevante Schmerzsymptomatik vorhanden ist und man noch Fentanyl geben kann.

  3. Herzfrequenz (und BD) senken (Esmolol 25-50mg-weise, (Labetalol 10-20mg-weise)) auf ca 60/min um Wandstress zu minimieren. Da Esmolol eine sehr kurze Halbwertszeit hat, braucht es im Anschluss einen Perfusor (ca 100mcg/kg/min) und

  4. Blutdruck (z.B. zusätzlich Urapidil zu Esmolol, ) senken mit Ziel um ca 100-110mmHg

Bis bald

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