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Ep. 73 - Ein paar Details für die Spinalanästhesie

Hallo zusammen


In der Medizin (wie auch in der nicht-medizinischen Welt) gibt es hin und wieder Themen, von welchen wir meinen eine Ahnung zu haben, weil es uns so beigebracht wurde, weil man es mal irgendwo gelesen hat oder weil es alle so machen. Oft steht immer ein gewisser Anteil an Wahrheit dahinter, jedoch hat man selten Zeit/Musse/Energie sich mit der Herkunft, respektive mit der Evidenz dahinter zu beschäftigen. Oft ist es so, dass, wenn man sich die Mühe gemacht hat, die Literatur zu durchwühlen, keine eindeutige Antwort dabei resultiert. Entweder ist die Datenlage schlecht (Patientenzahlen in Studien zu niedrig, Studienqualität zu schlecht) oder die Datenlage ergibt kein eindeutiges Ergebnis oder es existieren gar keine Daten.


Die heutige Episode steht unter dem Patronat von Dr. RHe, Initiant von immer wieder interessanten und engagierten Diskussionen ;-).

Diesmal ging es um das Aspirieren von Liquor in der Mitte oder am Ende der Injektion des Bupi in den Spinalraum am Ende bei einer Spinalanästhesie, in Fachsprache auch Barbotage genannt.

Früher versuchte man (v.a. mit isobarem LA) dadurch das Niveau zu erhöhen. Dabei wurde der Liquor zum Teil mehrmals aspiriert und wieder injiziert.

In der heutigen Zeit wird eine andere "Indikation" genannt und zwar die erneute Kontrolle am Ende der Injektion ob man immer noch im Spinalraum ist (gibt einem ein Gefühl von Sicherheit und Gewissheit). Was aber die Konsequenz ist, wenn man kein Liquor aspirieren kann, konnte ich bis jetzt nicht für mich herausfinden. Sollte es tatsächlich eine geben, würde ich sogar eventuell auch in Erwägung ziehen, bei einer Spinalanästhesie zu barbotagieren.


Bezüglich der Literatur:

  • Vor allem ältere Arbeiten mit kleinen Fallzahlen

  • keine eindeutigen Ergebnisse

  • Tendenz, dass Wirkung mit Barbotage schneller einsetzt aber Niveau nicht tangiert wird.

Hier ein paar Artikel dazu:


  • kein Unterschied

  • kein Unterschied

  • ansonsten sehr empfehlenswertes Paper


  • Abraten zur Barbotage, allerdings Empfehlung für eine andere kuriose Methode



  • Comparing tetracaine and bupivacaine, tetracaine with barbotage achieved a higher segmental level. Time to highest dermatome, however, was shorter for bupivacaine with barbotage compared with tetracaine with barbotage. Barbotage shortened the onset of 3+ motor block with bupivacaine. This difference was statistically significant. Results suggest that barbotage is useful to shorten the time for full development of analgesia when using 0.5% hyperbaric tetracaine. Barbotage with 0.5% hyperbaric bupivacaine, however, has the advantage of intensifying and shortening the onset time of a complete motor block.



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