Ep. 61 - Extubationskriterien
- norbertaeppli
- 31. Juli 2022
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Aug. 2022
Hallo zusammen
Heute ein kurzes Thema zur Extubation, welche wir in unserem klinischen Alltag in der Regel nur unter zwei (doch unterschiedlichen) Situationen antreffen.
Einerseits im OP und auf der IPS.
Im OP kommt es selten vor, dass wir einen Patienten nicht extubieren können/wollen. Normalerweise handelt es sich hierbei um Notfallpatienten, welche eine oder mehrere folgende Kriterien erfüllen:
zu instabil, hoher Katecholaminbedarf (ganz grob vielleicht ab so 20mcg/min NA)
erwartet hohe Schmerzen postoperativ und/oder sehr hoher Opiatbedarf. Manchmal lohnt es sich diese Patienten ein bisschen verzögert auf der IPS aufwachen zu lassen, insbesonders wenn noch relevante Komorbiditäten vorhanden sind, bei welchen eine zu hohe Opiattherapie nachteilig sein könnte (z.B. schwere COPD, bei welcher in der Atemdepression das CO2 gefährlich hoch ansteigen könnte)
bei Temperaturen < 35°C muss mit der Extubation gewartet werden bis die Temperatur über 35°C beträgt (Bair Hugger in Ausleitung).
mögliche Atemwegsschwellung bei Eingriffen im Halsbereich -> Cuff Leck Test (und ggf Extubation über Cook Exchange Katheter)
ausgeprägte Positivbilanz -> Volumenüberschuss könnte in Lungenödem resultieren nach Extubation.
Restrelaxation mit Kontraindikation für Antagonisierung.
Auf der IPS sieht es ein bisschen anders aus, wobei die Kriterien im OP auch gültig sind:
pulmonal geweant: wenig O2, wenig PEEP (5-7), wenig ASB (5-7), normale Atemfrequenz
Patient soll neurologisch adäquat sein
Suffizienter Hustenstoss
Sekret nur in geringem Mass
auch hier stabile Hämodynamik und Metabolik
keine zu grosse Plusbilanz (Gefahr des Lungenödems)
Keine neuromuskuläre Schwäche (CIP, Relaxation)
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