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Ep. 152 - Die Kinderlein und der Atemweg...

Hallo zusammen

Diese Woche waren die Kinder in der HNO sehr prominent vertreten mit der einten oder anderen doch eher kritischen Situation.

Ziel dieser Episode ist es auf zwei Punkte einzugehen, welche wir mit den meisten von euch schon zusammen besprochen haben:


Verdacht auf OSAS / Management bei diagnostiziertem OSAS bei Kinder für einen HNO-Eingriff und was macht ihr bei einem Bronchospasmus/Laryngospasmus bei der Einleitung oder der Ausleitung.

Bei einem diagnostiziertem OSAS-Kind, welches für einen HNO-Eingriff vorgesehen ist, erfolgt die Operation am KSM, da dort die Nachbetreuung mit Pädiatrie/IPS umfassender ist und OSAS-Kinder ein erhöhtes postoperatives Risiko für Atemwegskomplikationen haben.

Alle anderen Kinder, welche keine OSAS-Diagnose haben, werden bei uns operiert. Wenn beim Prämedikationsgespräch von den Eltern ein Schnarchen erwähnt wird, muss nicht gleich eine OSAS-Abklärung initiiert werden. Anscheinend gab es in der letzten Woche in der Sprechstunde ein paar solcher Missverständnisse 😉.

Ein Schnarchen kann auch durchaus im Rahmen von geschwollenen Tonsillen bei einem Atemwegsinfekt auftreten.

Weitere Infos zu diesem Thema bietet die S1-Leitlinie: Obstruktive Schlafapnoe im Rahmen von Tonsillenchirurgie mit oder ohne Adenotomie bei Kindern – perioperatives Management



 

Dort findet sich auch ein pädiatrischer Schlaffragebogen sowie folgender Abklärungsalgorithmus

 

 

Gemäss diesem Algorithmus erfüllen die wenigsten unserer Patienten die Kriterien für eine OSAS-Abklärungen.


Noch etwas anderes: Für Dormicumprämedikation bei Kindern steht bei uns im Standard 0.5 – 0.7 mg/kg. Ich (und Birgit) würde(n) nicht mehr als 0.5mg/kg verordnen. Die Eingriffe sind so kurz, was zur Folge hat, dass die Kinder bei 0.7mg/kg sehr lange brauchen bis sie extubiert werden können und in Kombination mit Opiaten postoperativ verminderte Schutzreflexe und Atempower haben können.

 

Zweiter Punkt: Was macht ihr bei einem Bronchospasmus/Laryngospasmus bei der Einleitung oder der Ausleitung?

In einer kritischen Situation mit Sättigungsabfall und Unmöglichkeit ein Kind zu beatmen, sei es am Tubus oder mit einer Maske, kann durchaus in einem selber eine Chaosphase entstehen mit einer Verengung der eigenen Wahrnehmung und Schmälerung der kognitiven Bandbreite um wichtige Therapiemöglichkeiten zu finden und kommunizieren.

Alle unter euch, welche den FA Anästhesie anpeilen, werden eine solche Situation garantiert wieder antreffen.

Narkose vertiefen und Relaxieren!

Das hört sich relativ simpel an, kann aber in einer Tunnelblicksituation erst verzögert oder gar nicht rekapituliert werden. Deshalb nochmals eine Huldigung/Ehrerbietung an die Relaxation, welche euch nicht nur in einem pädiatrischen Beatmungsproblem den Karren aus dem Dreck ziehen kann.

Narkose vertiefen und Relaxieren! Mit Succinylcholin 1.5mg/kg (eine der wenigen Indikationen für Succinylcholin in der Kinderanästhesie). Succinylcholin ist in der Kinderanästhesie nur ein Notfallmedikament und sollte wegen dem hohen Nebenwirkungspotential (u.a. Bradykardie/Asystolie, Rhabodomyolyse/maligne Hyperthermie bei Muskelerkrankungen, welche im jungen Alter noch asymptomatisch sind) sehr zurückhaltend eingesetzt werden.


In diesem Sinne...

Einen guten Wochenstart und danke für eure Arbeit :-)

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