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Ep. 130 - Schockraum

Hallo zusammen

Mit Bezug zur letzten Woche und dem stattgefundenem Schockraumtraining möchte ich allgemein zum Schockraum ein paar Worte schreiben. Und zwar vor allem drei Teilaspekte betonen:

  1. Sich in unserem Schockraum zurecht finden

  2. Schockraumindikationen

  3. Patientenübergabe

Erstmals grossen Dank an die Beteiligten des Trainings letzte Woche, welche sich bereit gezeigt haben sich ein bisschen im Rahmen des Trainings zu exponieren (wenn auch nicht ganz freiwillig ;-) ).

Nach einigen Feedbacks dazu habe ich realisiert, dass wir (/ich) noch ein bisschen mehr Zeit und Aufwand in die Einführung in unseren Schockraum investieren sollten.

Jeder von euch sollte in der Lage zu sein, eine Intubation mit allem drum und dran sowie die Anlage eines Arterienkatheters vorbereiten und durchführen zu können. Das heisst vor allem zu wissen, wo das ganze Material ist. Leider haben wir unten ganz andere Bedingungen in punkto Aufbewahrung, was das Management unsererseits ein bisschen verkompliziert. Ich hätte eigentlich gerne einen identischen Anästhesiewagen wie bei uns in den Einleitungen oder OPs, aber unsers Anzahl Wagen ist hierfür zu knapp.


Im ELO ist das Schockraumkonzept zu finden, wo unter anderem auch die Indikationen festgehalten sind:


Traumatologischer Schockraum:

  • Physiologische Parameter

    • RR <90mmHg systolisch

    • Behinderung der Atmung, Atemfrequenz <10 oder >30, SpO2<90%

  • Anatomische Parameter

    • Offene Thoraxverletzungen

    • Proximal gelegene Amputation

    • Instabile Beckenfraktur

    • Instabiler Thorax

    • Schädelhirntrauma oder Bewusstseinsstörung mit GCS <14

    • Schweres stumpfes Abdominaltrauma

    • Neurologische Ausfälle/Lähmungen nach Sturz/Trauma

    • Verdacht auf Aortenaneurysma

    • Verbrennungen >9% Körperoberfläche (Erwachsene), >5% Körperoberfläche (Kinder)

  • Unfallmechanismus

    • Schuss-/Stichverletzung im Stammbereich

    • Unfallmechanismus mit hoher kinetischer Energie

    • Tod eines Insassen


Medizinischer Schockraum:

  • Cerebrovaskuläres Ereignis mit möglicher Lyseindikation („Lysealarm“)

  • Akutes Koronarsyndrom, suggestive linksseitige Thoraxschmerzen

  • Unklare Bewusstlosigkeit/Schock/Delir

  • Intoxikationen (ausser leichte Alkohol-Intoxikation)

  • Suizidale Patienten

  • Schwere Dyspnoe

  • Status epilepticus

  • Status asthmaticus

  • Unfälle mit Starkstrom / Blitzschlag

  • Verdacht auf Aortenaneurysma/Dissektion

  • St.n. Reanimation, Patienten unter laufender Reanimation


Die Patientenübergabe

Da gibt es sehr viele Konzepte und Akronyme zu diesem Thema (Hier ein Zusammenstellung von FOAMINA). Bis jetzt habe ich immer es für mich immer so aufgeteilt:

Gschichtli-Rapport

ABCDE-Rapport

(S)AMPLE


Kürzlich bin ich bei Nerdfallmedizin über einen alten Beitrag dazu gestolpert, welcher auf das Akronym "ATMIST" eingeht. Ich persönlich finde das eine Methode, welche mir sehr zusagt:


A (Alter)

T (Time): Unfallzeitpunkt (oder Symptombeginn). Zum Teil geht das vergessen und zum Teil wird der Zeitpunkt am Schluss der Übergabe nochmals nachgefragt, insofern sehr legitim das am Anfang zu sagen


M (Mechanismus)

Der eigentliche Gschichtli-Rapport


I (Injury)

Hier können die relevanten Verletzungen genannt werden um wie eine Zusammenfassung das empfangende Team auf dieselbe Schiene unserer Verdachtsdiagnose zu bringen. Alternativ kann diese Zusammenfassung auch nach dem ABCDE-Rapport angefügt werden.


S (Symptoms/Signs)

Der eigentliche ABCDE-Rapport


T (Treatment)

Die Therapiemassnahmen werden zum Teil auch beim jeweiligen ABCDE-Buchstaben angehängt, insofern kann dieser Punkt am Schluss entfallen.


Allergien, Fixmedikation und Nebendiagnosen müssen am Schluss noch angefügt werden.


In diesem Sinne...

bis bald

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