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Ep. 122 Neuromonitoring

Hallo zusammen


In Anlehnung an die zwei letzten Monatsthemen Gefässchirurgie und Neuroanästhesie kommt heute etwas zum Neuromonitoring, welche bei Carotis-TEA zum Zug kommen können, zumal wir in den letzten Tagen gehäuft diese OP im elektiven Programm vorgefunden haben.

Das anästhesiologische Management haben wir schon einige Male hier erwähnt:


Die Häufigkeit einer intraoperativen cerebralen Ischämie wird in der Literatur im tief einstelligen Bereich angegeben. Das ideale Monitoring dafür mit hoher Sensitivität und Spezifität gibt es leider nicht.

Folgende unterschiedliche Monitorarten gibt es zur Zeit (es gibt noch einige mehr):

  • SSEP (Somatosensorisch evozierte Potentiale)

    • Reiz löst eine periphere (oder zentrale) Antwort aus

    • oft N. medianus der Gegenseite (Mediastromgebiet als grösstes Risikogebiet)

    • Latenz und Antwortpotential werden dabei untersucht

  • NIRS (Nahinfrarotspektroskopie)

    • Messung von cerebraler Sauerstoffsättigung von sehr oberflächlichem Gewebe

    • Nur ein kleiner Hirnanteil wird dabei untersucht.

    • Eine fundierte Evidenz, welche diese Methode unterstützen würde, liegt zur Zeit nicht vor.

  • EEG

    • Interpretation von Roh-EEG ist schwierig und braucht viel Erfahrung

    • Beim prozessierten EEG (BIS) geht einiges an Informationen verloren

  • Transkranielle Dopplersonografie

    • Blutfluss der A. cerebri media wird gemessen

    • Abfall der Mean-Geschwindigkeit (keine klaren Cut off Werte) um ca 85% oder mehr können mit einer Ischämie vereinbar sein

    • Weiterer Nachteil: Bei 10-40% ist kein Signal ableitbar.

    • Als alleiniges Detektionsmittel für Ischämie nicht geeignet

Am häufigsten wird die Kombination von SSEP und (beidseitigem) EEG/BIS angewendet.


Folgendes Dokument fasst die Thematik des Neuromonitoring in der Anästhesie zusammen. Ab Seite 10 kommt das Kapitel Ischämiedetektion:

Wir bei uns sind ein bisschen rudimentärer ausgestattet. Das Kleben einer BIS-Elektrode auf der OP-Seite und ein massiver abrupter Abfall des BIS-Wertes (mit hoher Burstsuppression) könnte auch eine cerebrale Ischämie hindeuten.

Mögliche Massnahmen, um das Ausmass soweit wie möglich in Grenzen zu halten, wären:

  • Info an Opearteur

  • FIO2 auf 100%

  • BD und somit CPP erhöhen, sofern operationsbedingt vertretbar

  • Shuntindikation mit Operateur besprechen




 
 
 

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