Ep. 117 REBOA
- norbertaeppli
- 25. Aug. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Hallo zusammen
Dem Monatsthema treu (Thorax und Gefässe) kommt heute mal etwas Exotisches zum Zug. Bei der REBOA handelt sich um eine endovaskuläre Okklusion der Aorta, welche bei kritischen Blutungen unterhalb der Zwerchfellebene angewendet wird (Resuscitative Endovascular Ballon Occlusion of the Aorta). Es ist eine rein überbrückende Massnahme um nicht stillbare Blutungen beim polytraumatisierten Menschen in den Griff zu bekommen.
Ursprünglich allein im Garten der interventionellen Radiologie wachsend, wird es je länger je mehr auch in grossen Notfall- und IPS-Zentren angewendet. Ebenso die präklinische Anwendung wird seit einiger Zeit vereinzelt praktiziert. Daten diesbezüglich sind eher rar und auch schwierig zu generieren, zumal es eine sehr selektive Patienten- und auch Anwenderpopulation ist.
Letzten Juli hat St. Emlyn's einen interessanten Kommentar zum UK-REBOA Trial veröffentlicht. Der Trial ist noch nicht komplett publiziert und wurde an der Critical Care Reviews in Belfast kommentiert mit einem negativen Resultat. "Negativ" im Sinne von REBOA erhöht die 90 Tage Mortalität, erhöht Tod durch Hämorrhagie nach 3h und nach 90 Tagen und verlängert die Zeit bis zur definiten Blutungskontrolle. Für viele der REBOA-"Gegner" ist kommt diese Resultat sehr gelegen, wenn man aber den Kommentar von Zaf Qasim liest bei St. Emlyn's, erkennt man sehr schnell, dass man bei der Interpretation des Studienresultats eine oder zwei Ebenen tiefer gehen sollte. Dies ist praktisch bei allen Studien der Fall, wie auch zum Beispiel bei den "Tranexam-Landmark-Trials" CRASH-2 und WOMEN.
In diesem Sinne...
Bis bald
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