top of page
Image by Keagan Henman

Adipositas und Narkose

Ein erhöhter BMI hat sehr viele physiologische Veränderungen, mit welchen wir in unserem klinischen Alltag konfrontiert werden. In diesem Abschnitt würde ich primär auf die respiratorische Komponente eingehen und was für anästhesiologische Konsequenzen für euch am Anfang wichtig sind.

Respiratorische Anpassungen

​Das Thema Adipositas in der Anästhesie ist sehr tiefgründig. Während euer Einführungsphase genügt es wenn ihr folgende Punkte kennt und beachtet.

  • Wenig oxygenatorische Reserven -> Hohes Risiko der Atelektasenbildung in Narkose

  • -> PEEP ist euer Freund um Atelektasen zu verhindern

    • PEEP kann bereit beim Präoxygenieren einen grossen Vorteil bringen​

    • Standard-PEEP von 5 cm H2O ist wahrscheinlich zu wenig -> 8-10 cm H20

  • Sollte intraoperativ die Sättiung aufgrund von Atelektasen langsam sinken, kann ein Blähmanöver hilfreich sein. Das müsst ihr nicht zwingend alleine durchführen, holt euch Support dafür.​

  • Die Einleitung sowie auch die Ausleitung können sehr risikobehaftete Situationen darstellen mit Gefahr der schnellen Entsättigung sofern nicht zeitnah eine entsprechende Oxygenation etabiliert werden kann ​

 

Innerhalb des ersten Ausbildungsjahr bei uns wäre es gut, wenn ihr euer Wissen in dieser Thematik um folgende Punkte (und Artikel) erweitert: 

 

  • SOP Bariatrische Chirurgie lesen

  • In der Sprechstunde:

    • Atemweg genau betrachten und dokumentieren

    • Oberarme? NIBP möglich? -> Arterie immer aufklären als letzte Massnahme

    • Venen? Vf möglich -> ZVK immer aufklären als letzte Massnahme

    • Immer mind RSI (praktisch immer mit Video) -> fiop wach nasal ebenfalls aufklären

  • Vor der Einleitung

    • Sehr geringe resp. Reserven -> ähnlich einleiten wie hypoxämer Patient

      • Oberkörper hoch

      • Grosszügig minimer PEEP von 5 beim Präoxygenieren

      • Je nach realem Aspirationsrisiko eine sanfte Zwischenbeatmung evaluieren

  • Intraoperativ: hoher PEEP (8-10)

  • Ausleitung/Extubation ggf. im Bett mit Oberkörper hoch (Patient praktisch sitzend)

Literatur

©2022 Eduane. Erstellt mit Wix.com

bottom of page